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Bodies and Stories

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Ich liebe ja Kinder im Kindergartenalter und der Grundschulzeit, weil sie einfach so herrlich brutal ehrlich sind. In der Vergangenheit habe ich in der Nachhilfe gejobbt, FSJ gemacht und auch ehrenamtlich viel mit dieser Altersgruppe gearbeitet und viel schrägen Scheiß erlebt. Da waren Kinder, die haben einfach mal die erste Strophe des Deutschlandliedes angestimmt. Und in solchen Momenten merkt man den Einfluss der Eltern oder anderer Verwandter. Die Kinder werden erstmals auf die Welt da draußen losgelassen und oft, wenn man sie reden hört, hört man die Überzeugungen ihrer Eltern.

So erinnere ich mich an ein süßes, elfenhaftes Mädchen bei einer meiner Aktivitäten, dass wirklich sehr fokussiert war auf das Thema Essen. Nur eine kleine Auswahl:
  • Bettina, du solltest nicht mehr essen, sonst wirst du noch dicker!
  • Ich frage mich, ob ich eine Diät machen sollte.
  • Ich darf nicht zu viel essen, sonst werde ich fett.
Die Gedankenwelt dieses Grundschulkindes richtete sich schon sehr danach aus, dass dieses Mädchen die Ansicht vertrat: Es ist wichtig in unserer Gesellschaft, dünn zu sein. Dick zu sein ist mit negativen Eigenschaften verbunden. Und diese Überzeugungen kamen eindeutig aus Richtung ihrer Eltern.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, mit diesen Überzeugungen aufzuwachsen. Meine großen Geschwister hatten stets gemeckert, dass ich zu dick sei, aber meine Eltern haben kein Bodyshaming betrieben. Dennoch weiß ich, dass es sie gibt. Die Eltern, die Bodyshaming am eigenen Kind betreiben. Wahrscheinlich nicht aus Böswilligkeit. aber eben aus eigenen Überzeugungen, die sie auch vertreten und in dem Glauben, dass sie nur das Beste für ihre Kinder wollen.

Ein Beispiel, dass sehr um die Ecke ist, ist mein erster Freund. Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Ex und leider kann ich daher nicht nachfragen und meine These prüfen. Aber er hat oft an meinem Körper gemeckert und ich hatte das Gefühl, dass er eigentlich nur mit einem dickeren Mädel zusammen war, weil sein Vater das wollte. Er meinte schon beim ersten Date: "Du wirst meinem Vater gefallen. Ich soll zuhause keinen Hungerharken anschleppen." Und eigentlich stand er eher auf sehr kleine und dünne Mädels, hatte ich das Gefühl und a kam ihn meine Phase gelegen, als ich damals wie eine Besessene abnahm und natürlich dann wiederum nicht gelegen, als ich langsam wieder zulegte und nicht mehr hungerte, um das Gewicht zu halten.

Andere Beispiele gibt es zuhauf aus meiner Schulzeit. Meine Mutter ist wie eine gute Freundin, wir waren immer auf einer Ebene und sie war selten autoritär. Hallo? Ich wurde eh größtenteils anti-autoritär erzogen. Ich hätte eh nicht auf sie gehört. Selbst schuld also. Aber durch andere Menschen habe ich erst gelernt, was für ein krass schlechter Einfluss eine Mutter sein kann und wie stark sie ein junges Leben negativ beeinflussen kann.

Keiner will mutwillig Kinder in Essstörungen treiben, aber in meiner Jugend um das Jahr 2005 herum waren oft die Eltern eine treibende Kraft. Eine Bekannte von mir war im Ausland, hatte zugelegt und hatte eine sehr seltsame Abnehmphase, weil ihre Mutter ständig meckerte, dass sie ja echt fett geworden sei. Das ist eigentlich noch die harmloseste Geschichte. Vielleicht machte die Mutter sich einfach Sorgen, aber das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war in diesem Falle sehr schwierig. Die Mutter war selbst ein Weight Watchers Fan, die Tochter aber aß kein Fleisch und jobbte letztendlich auch neben der Schule, um für sich selbst Lebensmittel kaufen zu können und nahm so auch wieder ab. Zu dieser Bekannten verlor ich den Kontakt und traf sie irgendwann nach einem Stadtfest im Fast Food Restaurant, der Kumpel meines damaligen Freundes hatte noch Hunger. Da saß sie, glücklich, aber mit etwas mehr auf den Rippen. Mein damaliger Freund machte sich noch tagelang über sie lustig, er und sie haben sich nie sonderlich leiden können. Aber ich fand es super, dass sie gelernt hatte, sich darüber hinweg zu setzen, was ihre Mutter über sie dachte.

Ich meine, in der Kindheit und Jugend ist es doch bei uns allen so: Wir wollen unseren Eltern gefallen. Diese Phase haben wir eben mal früher, mal später, wir möchten gelobt werden für gute Leistungen und das wir brave Kinder sind.

Aber genauso wichtig ist es dann, irgendwann loszulassen und zu erkennen, dass das eigene Bild und der eigene Wert wichtiger ist und das, was man selbst für sich fühlt als die Meinung der Anderen, auch der Eltern. Dafür wurde ja quasi die Jugend erfunden. Um Grenzen auszutesten und flügge zu werden.

In der Realschulzeit gab es diese Mädels, die immer bauchfrei zur Schule kamen und aller Welt ihren Tanga präsentierten. Ich hielt nichts davon und zelebriere einen Antilook, in dem ich Kurven bewusst versteckte und ziemlich verhüllt war. Unvorteilhaft, aber dramatisch, wollte ich doch nicht das sexuelle Interesse meiner Mitschüler wecken.

Später nach der Realschulzeit lernte ich einige der Bauchfreimädels besser kennen und fand sie sehr nett, sie erzählten mir mehr über sich und ich verstand sie besser. Ich berichte euch heute einer, nennen wir sie Mia.

Mia fand ich immer sehr zickig, sie lästerte viel hinter dem Rücken von anderen Leuten und war manchmal krass direkt. So direkt, dass es wehtat. Sie war wirklich eine Schönheit, ein bisschen wie ein Britney Spears Double, das Schönheitsideal der damaligen Zeit voll erfüllt. Ob sie Sport machte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber sie war in festen Händen und hatte einen großen Freundeskreis. So gut kannte ich sie nicht, war aber auch mal bei einem ihrer Parties. Sie kam eher von außerhalb und irgendwann erzählte sie mir, dass ihre Mutter richtig süchtig nach Sport sei. Noch beunruhigender fand ich aber folgende Geschichte:

Mia hatte Kleidung aussortiert, die ihr nicht mehr gefiel. Ihre Mutter, eine Size Zero, zupfte eine Jeans aus dem Altkleiderbeutel und probierte sie an. Die Jeans war ihr etwa 2 Nummern zu groß. Dann bemerkte sie abfällig: "Du passt in diese Jeans nicht mehr rein? Mann, du bist ganz schön fett geworden." Mia hatte Tränen in den Augen, als sie uns damals auf dem Weg zur Schule davon berichtet hat. Ihre Mutter war sehr klein und gertenschlank, sie hingegen größer gewachsen und eben mit mehr Kurven. Mia hatte eine Größe 36/38, hatte nicht zugenommen, aber das ihre Mutter ihr einen Vortrag dann darüber hielt, dass sie zu dick sei, hatte ihr das komplette Wochenende versaut. Und wir alle wissen, dass in der Jugend selbst ein Wochenende eine mörderwichtige Sache sein kann und selbst ein kleiner Streit ein prägendes Erlebnis.

Wie heute Mia darüber denkt, weiß ich leider nicht. Nur, dass ihre Mutter noch immer genauso schlank ist und viel Sport macht. Ich hoffe, sie hat gelernt, dass die Meinung ihrer Mutter nicht maßgeblich ist, sondern ihr eigenes Wohlfühlgefühl für ihren Körper.

Allerdings gehöre ich und wahrscheinlich viele meiner Generation zu der Sorte Mensch, die sich freuen, kein Jugendlicher im Jahr 2018 zu sein. Schon zu meiner Jugend gab es die Pro-Ana-Bewegung und Blogs zu dem Thema. Aber heute ist es sicherlich noch viel heftiger als damals, denn Instagram, Körperkult, alles hat man nun nicht nur in Zeitschriften, Fernsehen oder daheim am Laptop, sondern eben auch überall bei sich in der Hosentasche und sieht die TransformationTuesdays, die eben allesamt sagen: Dünn zu werden ist ein Erfolg, dieses oder jenes Körperbild ist erstrebenswert. Und dick sein und sich trotzdem zu mögen ist ein Tabu.

Was soll ich für einen Rat geben? Ich selbst bin ratlos ... Vielleicht wisst ihr ja Rat?




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Kommen wir mal zu allererst zu einem Plussire-Thema, dass ich immer wieder hörte, aber selbst nie kannte. Ich lese es oft und denke: Vielleicht hat sich die Gesellschaft inzwischen leider in dieser Hinsicht stark zum schlechten verändert. Oder vielleicht ist das auch eine Angst in den Köpfen vieler betroffener Menschen? Ich glaube, es ist wie immer ein bisschen von beiden.

Etwas, was ich immer lese, ist Folgendes:
Ich finde keinen Freund. Es gibt keine Männer, die auf dicke Frauen stehen. Es gibt da jemanden, den ich ansprechen möchte, aber sicher steht er nicht auf dicke Frauen. Ich möchte nicht Sex haben bei Licht, weil er dann sieht, dass ich Cellulite/hängende Brüste/einen dicken Bauch habe. 

Wenn ich über solche Themen schreibe, kann ich erst einmal nur aus meiner eigenen Sicht schreiben und meine Geschichte euch erzählen.

Meine Geschichte - die bonsexuelle Phase


Sexualität beginnt ja immer in der Jugend, ich wurde mi 6 eingeschult, was damals nicht üblich war und meist mit Abstand die Jüngste in der Klasse. Dass auf der Realschule dann viele Sitzenbleiber, die noch ein Jahr älter waren, machte die Sache nicht besser. In dieser Zeit war ich ziemlich anti drauf. Ich hatte meine Gründe. Das müssen wir nicht weiter vertiefen. Und meine beste Freundin (bis heute!) ist drei Jahre älter als ich, an Alkohol und Parties kam ich, wenn ich wollte. Meine Eltern haben es mir auch nicht verboten. Sie meinten: "Du bist verantwortungsbewusst genug. Du kannst selbst die Konsequenzen für dein Handeln tragen und dein Umfeld und deine Freunde werden schon dazu beitragen, dass du nicht besoffen im Graben liegst."

So sehr es manchmal schwierig war mit meinen Eltern, in diesem Bereich war ich immer eine Langweilerin. Meinen ersten Alkohol hatte ich mit 13 Jahren, ich trank ab und an einen Alkopop oder so, aber Filmrisse hatte ich nie, meine größten besoffenen Mails fanden einmal mit 16 und dann im Studium statt und lassen sich an einer Hand abzählen. Ich hatte viele außerschulische Aktivitäten im musikalischen Bereich und Pfadfinder, meine Freunde dort haben mich quasi durch die Schulzeit gerettet, erst später ab der 9. Klasse fand ich gute Freunde in meiner eigenen Klasse.

Aber die Realschulzeit trug für mich zu einer Anti-Haltung in Sachen Sexualität bei. Meine Klassenkameraden sauften und vögelten, waren deutlich älter als ich und ich hatte keinen Bock auf bauchfrei, meine Brüste positiv hervorzuheben oder irgendeinen anderen Scheiß. Ich war nicht auf deren Parties, ich ging nicht dauernd ins Kino. Am Wochenende gab es weder Party noch Disco, ich hatte Auftritte oder war unterwegs. Meine Woche hatte auch immer volles Programm. Also. Mit Jungs ging rein gar nichts. Dazu war auch keine Zeit. Und ich brauchte es auch nicht. Mein Leben gab mir genug Erfüllung. Ich dachte gar nicht an Sexualität.

Und dann kam der Wechsel. Meine Englischlehrerin, möge sie in Frieden ruhen, würgte mir eine 4 ins Zeugnis, durch diese eine kleine Note durfte ich quasi auf der höheren Handelsschule eine Ehrenrunde drehen.
Kleiner Exkurs: In der Realschulzeit hatte ich so richtig keinen Bock, die Lehrer waren mies und wenn diese sagen: "Ist mir egal, was ihr für Noten habt. Ich krieg trotzdem mein Gehalt.", dann ist das schon scheiße. Ergebnis: Schnitt von 3.8 oder 3.7 - ich müsste mal gucken. Meine Eltern waren auch da anti-autoritär und meinten: "Du schreibst die Noten nicht für uns, ist dein Ding, was du mit deinem Leben anfängst." Aber mein Opa, selbst Lehrer, hat mich unter seine Fittiche genommen und mit mir einen Sommer gelernt. Und festgestellt, dass ich wirklich einiges drauf habe. Innerhalb eines Jahres ist mein Notenschnitt auf 2,8 gestiegen. Nur die Englischnote hinderte mich am erweiterten Realschulabschluss. Na danke auch.

Nun war ich vollkommen unterfordert und lernte noch einmal Dreisatz und alle Basics, das alles war für mich Wiederholung und ich schrieb eine 1 nach der anderen. Nennt es Karma, aber ich verstand mich mit eigentlich allen in der Klasse gut, meine Peergroup bestand sogar aus Realschulklassenkameradinnen, mit denen ich vor und nach dieser Zeit wenig zu tun hatte. Und als ich ein Mädel verteidigte, stellte sie mir jemanden vor, meine erste Beziehung, die ziemlich viele Jahre hielt.

Erster Freund und Essstörung


Meine erste Beziehung war durchaus schwierig, meine Ansprüche an mich und meine Situation war schwierig und ich war essgestört. In dieser Zeit war ich super in der Schule, aber meine Gedankenwelt bestand nur aus Leistung bringen und mein Körper war mein Feind. Ich wollte immer weiter abnehmen. Und gleichzeitig fühlte ich mich durch das Hochgefühl, dass ich abgenommen hatte, sehr sexy. Sehr verwirrend, aber diese Gedanken waren kein Widerspruch. Und als ich im Studium teilweise sehr wenig Zeit fürs Essen hatte und langsam wieder etwas mehr zunahm, meckerte mein damaliger Freund, dass ich weniger sexy sei, wenn ich dick werde. Na toll aber auch. Für Bodyshaming braucht man kein Social Media.

Ich sang erst in einem genialen A Capella Chor in Göttingen und machte Import, was meinem Gefühl für meinen Körper auch sehr gut tat, fand dann zum Theater und liebte es. Es war harte Arbeit, die süchtig machte. erst schminkte ich nur, aber ich wollte mehr, bekam spontan zwei kleine Rollen auf der Bühne und einen Platz als Regieassistentin. Die Theaterwelt ist, was das Casting angeht zwar oberflächlich, aber andererseits ist jeder gleich. Männlich, weiblich, trans, mit Beeinträchtigungen, zurückgezogen, Rampensau - das spielt vielleicht für die Besetzung eine Rolle, aber jeder wird akzeptiert und aufgenommen. Das Drama hinter der Bühne findet dann an anderer Stelle statt.

2011 spielte ich im Juli ein 13jähriges Mädchen, dass verprügelt und unter Drogen gesetzt wurde, im August war ich dann ein sexy Groupie im kurzen Ringelkleidchen, trug zum ersten Mal in meinem Leben nackige Beine statt blickdichter Strumpfhose und stolzierte in dem postdramatisch inszenierten Stück über die Bühne. So viel Zuspruch steigert das Selbstbewusstsein. Davon hatte ich nicht viel in meiner ersten Beziehung. Er war da und er liebte mich natürlich, aber wir stritten oft und heftig, ich galt als hysterisch und eine Zicke, aber mich nervte es, dass ich 6 Stunden Zug fuhr pro Tour am Wochenende von Göttingen nach Cuxhaven, um ihn regelmäßig zu sehen, aber er dann nicht verstand, dass ich nach der langen Reise nicht noch feiern gehen wollte. Das ich mich damals nicht direkt getrennt habe, war mein größter Fehler, denn so habe ich wenig Zeit am Wochenende in Göttingen verbracht und dort Freunde und Bekannte meist über meine Hobbys gewonnen und blieb im Studium eine Einzelgängerin. Mein damaliger Freund sah nicht, was ich für ihn auf mich nahm und beschwerte sich noch, ich käme nur zu ihm, damit er für mich kochen kann. Das war wohl ein großer Unzufriedenheitsfaktor, der unsere Beziehung langsam zerstörte. Ich ging erst nicht mit auf Parties und blieb bei ihm alleine, dann kam ich immer weniger zu ihm und er besuchte mich ja nicht, weil es Geld kostete und ging lieber feiern.

Die Befreiung 


Dann passierte etwas Seltsames. Mein damaliger Freund wurde eifersüchtig auf mein Hobby, weil er sah, dass ich mich veränderte, ein Umfeld hatte, dass er gar nicht kannte. Er hatte ein Jahr nach mir Abi gemacht, danach Zivi im Altenheim und dabei den Anmeldeschluss für die Uni verpennt und schrieb sich einfach an meiner Uni ein. Später meinte er bei der Trennung, ich hätte ihn dazu gezwungen. In meiner Erinnerung hatte ich ihm eine Liste mit Optionen geschrieben und einige Unis vorgeschlagen und Fächer, in denen man sich zulassungsfrei einschreiben konnte. Aber er hat sich eben für meine Uni entschieden.

Was dann passierte, müssen wir nicht vertiefen. Es endete damit, dass wir getrennt waren und ich eine Phase hatte, in der ich mich zum ersten mal austoben und Dates haben konnte. Und ich muss gestehen: Ich hatte große Auswahl, die Trennung war wirklich eine Befreiung für mich, denn ich hatte ja nie richtig Dates gehabt und mich im Flirten ausprobiert. Es wuchsen keine Beziehungen, meine Beziehungen waren meist so Unfälle. Aber es gab mir noch mehr ein Gefühl dafür, dass mein Körper ein schöner Körper ist und ich hatte nie Probleme, einen Freund zu finden.

Ehrlich gesagt habe ich mir bis vor weniger Zeit keine bewussten Gedanken zu dem Thema Selbstliebe gemacht. Das mit der Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist einfach so passiert. Auch ein Faktor war das positive Feedback anderer Menschen und Freunde und Familie, die nicht an mir meckerten und nörgelten. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und weiß, dass ich mich glücklich schätzen kann. Denn es gibt so viele andere Geschichten, die nicht so prickelnd sind.

Selbstbewusstsein macht euch sexy. Wenn ihr euren Körper verändern wollt, dann macht es auf gesunde Weise und hungert euch nicht runter wie ich, es wurde bei mir zu einer Sucht und dauerte Jahre, bis ich wieder einigermaßen auf Essen klarkam. Bis heute sehe ich Essen und kann die Kalorien dazu relativ genau schätzen. Manche Lebensmittel sind sehr schwierig wie Brot, weil in meinem Kopf die Meinung herrscht: "Brot ist böse." Aber ich habe eine gute Art und Weise gefunden, mich inzwischen gesund und ohne schlechtes Gewissen zu ernähren.

Aber der Schlüssel ist nicht, wie euer Körper ist, sondern dass ihr euch lieben lernt. Total abgedroschen, ich weiß. Aber die Liebe eurer Eltern, Freunde, eures Partners kann nicht die Liebe ersetzen, die ihr für euch selbst empfindet.

Köln-Ehrenfeld, den 27.09.2018

Bettina



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Wer ich bin, ist immer so eine Ansichtssache? Ich blogge, seit ich jugendlich bin. Also habe ich mir meine eigene Geschichte vielleicht schon öfters erzählt? Auf diesem Blog werde ich euch meine Geschichte erzählen. Portionsweise. Jetzt aber das Essenzielle.

Mein Name ist Bettina. Ich bin in Cuxhaven geboren, zur Zeit der Veröffentlichung dieses Blogposts 29 Jahre als und mein Ehemann, mit dem ich fast 2 Jahre verheiratet bin, schlummert friedlich neben mir. Ich habe Geschwister, über die ich nicht an dieser Stelle schreiben werde, ich habe andere Verwandte, die vielleicht Teil dieses Projekts werden und ich habe tolle Freunde und Menschen da draußen auch durch Plattformen wie YouTube oder Instagram kennengelernt, die mich bei diesem Projekt unterstützen.

Hier werde ich wohl viel über die Bettina schreiben, die noch nicht gebloggt hat und nicht mutig oder selbstsicher ist. Mein Leben war nicht immer leicht, nicht immer cool. Wessen Leben ist das schon? Ich sehe mich nicht als Opfer, dem das Leben böse böse mitgespielt hat. Nope. Da bin ich eher das Team "Ist gut, dass ich diese Erfahrungen gemacht habe". Ich gehe kaum feiern, hab voll das langweilige Leben außer, dass ich viel unterwegs bin, ich schreibe gerne, das ist mein Herzblut, mein Ventil, meine Passion. Ich mag auch Videoprojekte, Fotografie, aber meine große Liebe ist und bleibt das Schreiben. Und durch all diese Dinge, die ich erlebt habe, weiß ich dieses tolle, stinklangweilige Leben, bei dem ich meist um 23 Uhr ins Bett gehe und morgens um spätestens 7 Uhr aufstehe, viel Home Office mache und meine langweilige Arbeit, richtig zu schätzen.

Ich bin kein Typ für Parties, ich glaube, als mich jemand ins "Berghain" eingeladen hat, ist mein Gesicht entgleitet wie nie. Mein Vorbild ist Farin Urlaub, daher ist eines meiner Hobbys intelligente Unterhaltungen, oberflächliche Themen langweilen mich, aber tiefsinnige Kost ist mein Brot für die Seele. In Göttingen habe ich neben Deutscher Philologie auch Philosophie studiert, ich liebe Diskussionen, solange nicht Sätze wie "Wir brauchen den Eisbär nicht. Er ist nicht ökonomisch relevant." kommen (O-Ton Klimaethikseminar von einem VWL-Studenten).

Also lasst uns Lesen, Schreiben, Diskutieren.

Köln-Ehrenfeld, den 27.09.2018,
Bettina


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Wir leben im Jahre 2018 und allerorts hört man in einigen Nischen des Internets die Wörter Selbstliebe und Bodypositivity. Es gibt einen Galileo Beitrag dazu, einen Kinofilm, "Embrace" (Werbung, unbezahlt und unbeauftragt), unzählige Bücher, Blogs, Instagramuser.

All die Themen Plussize, Selbstliebe, Selbstakzeptanz, die Akzeptanz von Andersartigkeit jeder Art sind natürlich tief miteinander verstrickt.

Zu der Bewegung gibt es allerdings nicht nur positive Gedanken.


  • "Man fühlt sich geradezu gezwungen, sich immer und überall in seinen Körper wohlfühlen. Wer sich nicht selbst feiert, ist böse. Models in schlanken Größen werden als Hungerharken beschimpft."
  • "Man zelebriert einen ungesunden Lifestyle. Dicke Menschen sollten ihren Körper nicht akzeptieren, sondern Sport treiben."
  • "Das Thema betrifft mich nicht, das ist nur Etwas für Dicke."
So oder so ähnliche Kommentare habe ich bei YouTube, Facebook, Instagram gelesen. Und ich dachte mir: NEIN! Dieses Thema betrifft uns alle. Jeder von uns hat eine eigene Geschichte. Eine Freundin aus der Theaterzeit war extrem dünn und wurde trotzdem gehänselt. Sie isst sehr viel, aber nimmt so gut wie nie zu. Also ich weiß das ja live, am Theater ist es so, als hätte man eine Beziehung mit Menschen, wenn man die letzten 4 Wochen vor Premiere nur noch zusammenhockt. Und ich habe auch tatsächlich mal bei ihr gelebt, als ich eine blöde Phase hatte.
Und ich kenne noch so viele andere Menschen und die Geschichte ihres Körpers, wie sie ihren Körper lieben oder hassen lernten, nie geliebt und akzeptiert oder eben immer wertgeschätzt haben oder sich nicht dessen bewusst waren, wie gut oder wie schlecht sie es haben.

Die Idee war geboren, blieb aber erst einmal eine Idee.

Stein des Anstoßes dafür, dass ich dieses Projekt jetzt einfach mal durchziehe, ist, dass ich meine Mutter eben über genau dieses Thema interviewte - dazu an anderer Stelle mehr. Ich konnte sie durch das offene Fragen so viele Dinge, die ich über sie wusste, besser begreifen, kannte nun ihre Motive dafür, dass sie so ist wie sie ist. Ich meine, ich kenne meine Mutter gut, aber endlich verstand ich viele Zusammenhänge besser.

Es gibt so viele Menschen da draußen und sie alle haben ihre Geschichte. Auch mit dem Verhältnis zu ihrem eigenen Körper. Nur die meisten trauen sich nicht, diese Geschichte zu erzählen, sehen dafür keine Notwendigkeit. Vielleicht ist es wie bei meiner Mutter, die sich gar nicht bewusst war, dass sie gelernt hat über die Jahre, ihren Körper zu akzeptieren.

Dieses Projekt, #bodiesandstories, soll Geschichten erzählen, die nicht zwingend immer ein Drama sein müssen. Das Leben ist schließlich keine Telenovela, aber trotzdem ist jede Geschichte es wert, erzählt zu werden.

Köln-Ehrenfeld, den 27.09.2018,
Bettina

Photo by Romina Farias on Unsplash

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I'm Bettina - not self-taught but taught-by-theatre MUA, booklover and otaku nerdstuff girl


My heart beats for good novels, cool makeup art and great photography.


My hobbies beneath this blog are writing novels, photography and urban sketching.

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